Wuchsform: Immergrüner Zwergstrauch, verholzende Triebe, stark verzweigt
Höhe: 10 bis 30 cm, teppichartiger Wuchs, bildet dichte Bestände
Lebensdauer: Mehrere Jahrzehnte möglich
Blätter: Ledrig, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits hell mit punktförmigen Drüsen, oval, 1–3 cm lang
Blüte: Zwittrig, glockenförmig, weiß bis zartrosa, in kleinen, traubenartigen Dolden
Blütezeit: Mai bis Juni
Früchte: Rote, glänzende Beeren (botanisch: Scheinfrüchte), rund, sauer-herb im Geschmack
Reifung: August bis September
Standort: Bevorzugt sonnige bis halbschattige Lagen, auf sauren, nährstoffarmen, sandigen bis moorigen Böden
Vorkommen: Weit verbreitet in Nordeuropa, Sibirien, Nordasien und Nordamerika; in Deutschland v. a. in Hochmooren, lichten Kiefernwäldern, Heiden und Gebirgen
Medizinische Verwendung: Wirkt antibakteriell, harntreibend, entzündungshemmend, antioxidativ Unterstützend bei Blasenentzündung, Nierenbeschwerden, Magen-Darm-Störungen und Rheuma
Inhaltsstoffe: Arbutin, Gerbstoffe, Flavonoide, organische Säuren, Vitamin C
Anwendungen:
- Innerlich: Als Tee aus den Blättern bei Harnwegsinfekten, Preiselbeersaft zur Vorbeugung von Blasenentzündungen
- Äußerlich: Seltener; Auszüge aus Blättern in Naturkosmetik (z. B. bei unreiner Haut)
Besonderheiten: Die Blätter enthalten Arbutin, das im Körper zu Hydrochinon umgewandelt wird – dieses wirkt stark antibakteriell im Harntrakt. Preiselbeeren gelten als traditionelles Hausmittel bei Harnwegsinfektionen und zur Stärkung des Immunsystems im Winter.
Nebenwirkungen: Bei übermäßiger Einnahme (v. a. von Blatt-Tee) können Magenreizungen auftreten. Nicht geeignet für Schwangere in hoher Dosierung (wegen Arbutin).
Interessantes: In der nordischen Volksmedizin gilt die Preiselbeere als „Geschenk der Götter“ – sie wurde traditionell zur Konservierung von Wildgerichten verwendet. In der modernen Küche ist sie beliebt als Beilage zu Wild, Käse oder als Konfitüre.
Ökologische Bedeutung: Wichtige Spät-Sommernahrung für Wildtiere wie Auerhuhn, Birkhuhn und diverse Kleinsäuger. Die Blüten werden von Wildbienen und Hummeln besucht, die Beeren von Vögeln verbreitet. Die Pflanze stabilisiert mit ihren Wurzelausläufern nährstoffarme, sandige Waldböden.